Häufige Fragen
„Guter Rat ist teuer, schlechter Rat ist teurer“
In den letzten Jahren kommen fast täglich verunsicherte, teilweise gar verängstigte Patienten in unsere Praxis mit unbegründeten Befürchtungen vor verschiedenen Füllungsmaterialien, „toten Zähnen“, Wurzelbehandlungen, Implantaten usw.
Unseriöse Informationen aus dem Internet sowie schlecht recherchierte Presse befeuern diese Ängste zusätzlich.
Als Verfechter der evidenzbasierten Medizin ist uns die seriöse, umfassende Aufklärung unserer Patienten eines der wichtigsten Anliegen.
Daher versuchen wir im Folgenden die häufigsten Fragen sachlich und basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu beantworten.
Nein. Was im Volksmund als „toter Zahn“ bezeichnet wird ist lediglich ein Zahn, dessen Pulpa, also das Gewebe im Inneren des Zahnes, durch Entzündung oder Trauma abgestorben ist. Der Rest des Zahnes wird in der Regel weiterhin durch das umliegende Gewebe versorgt. Die richtige Behandlung eines solchen Zahnes stellt die Wurzelkanalbehandlung dar. Hierbei wird das abgestorbene Gewebe aus dem Inneren des Zahnes entfernt, das Wurzelkanalsystem desinfiziert und anschließend mit bioverträglichen Materialien verschlossen. Entzündliche Prozesse klingen ab und biologische Strukturen bleiben erhalten.
Lediglich die Temperaturempfindlichkeit des Zahnes geht verloren. Ein so behandelter Zahn gilt als geheilt und ist somit wieder gesund.
Gerne beraten wir Sie in unserer Praxis ausführlich zu den schonenden Möglichkeiten des Zahnerhalts.
Wann immer möglich sollte ein Zahnerhalt angestrebt werden.
Durch moderne Wurzelkanalbehandlungen können heute auch stark vorgeschädigte Zähne langfristig erhalten werden.
Ein Zahn ist ein komplexes Körperteil und zu wertvoll um leichtfertig aufgegeben zu werden.
Auch das beste Implantat bleibt lediglich ein Zahnersatz.
Weiterhin sind Implantationen mit wesentlich größeren operativen Risiken und einer deutlich höheren Belastung durch Röntgenstrahlung verbunden.
Erst wenn ein Zahn bereits fehlt oder ein langfristiger Erhalt unmöglich ist sollte auf Implantate zurückgegriffen werden.
Nein. Eine Amalgamfüllung muss entfernt werden, wenn sie defekt ist, sich unter der Füllung Karies gebildet hat, oder wenn eine Unverträglichkeit gegen Bestandteile der Füllung vorliegt. Ansonsten gibt es keinen medizinischen Grund eine solche Füllung zu entfernen. Tatsächlich ist Amalgam auch heute noch das Füllungsmaterial, welches im Seitenzahnbereich vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird.
Es gibt jedoch 2 Gründe, aus welchen Amalgam nicht für neue Füllungen verwendet werden sollte. Zum einen, weil damit keine ästhetischen, zahnfarbenen Füllungen realisierbar sind, zum anderen, weil für die Herstellung einer Amalgamfüllung mehr Zahnsubstanz entfernt werden muss als nötig, was einer modernen minimalinvasiven Behandlung entgegensteht. Daher verwenden wir in unserer Praxis Komposite (“Kunststoff”) oder Keramik als Material für Füllungen, Inlays oder Teilkronen.
Nichts. Die Entfernung einer defekten Füllung und ggf. von Karies ist Bestandteil jeder Füllungstherapie. Selbstverständlich wird diese – wie alle unsere Behandlungen – fachgerecht durchgeführt. Die entstehenden Kosten richten sich nach der Größe des Defektes und nach dem gewählten Material für die neue Füllung. Bei der Entfernung von Amalgam gibt es einige Richtlinien zur Minimierung der Quecksilberfreisetzung zu beachten, welche unabhängig davon eingehalten werden müssen und jedem Zahnarzt bekannt sein sollten. Zusätzliche “alternativmedizinische” Maßnahmen bieten keinen nachweisbaren Nutzen und generieren lediglich vermeidbare Kosten.
Ja. Über kaum eine andere Substanz wird im Internet mehr Unsicherheit verbreitet als über Fluorid.
Der Nutzen von Fluorid zum Schutz des Zahnschmelzes ist unbestritten und wissenschaftlich hervorragend belegt.
Lediglich auf eine altersgerechte Dosierung ist zu achten.
Bei korrekter Anwendung einer Zahnpasta mit altersentsprechendem Fluoridgehalt ist eine Überdosierung jedoch nahezu ausgeschlossen.
Selbstverständlich. Jeder Zahnarzt arbeitet ganzheitlich. Wie auch sonst?
Natürlich werden die Auswirkungen von zahnärztlichen Behandlungen und Materialien auf den gesamten Körper vor deren Anwendung wissenschaftlich geprüft und auf eventuelle Risiken getestet.
Aufgabe von uns Ärzten ist es dabei die Gesundheit des Patienten unter maximaler Schonung des Organismus und Berücksichtigung von Biologie und Physiologie wiederherzustellen.